Zigaretten und
Tabakwaren

Gute jede vierte Person in der Schweiz raucht. Das in Zigaretten enthaltene Nervengift Nikotin macht sehr schnell und stark abhängig. Tabakkonsum schadet der Gesundheit. Er verursacht jährlich etwa 9’500 Todesfälle. 

Kurz erklärt

Videoclip von Sucht Schweiz

Wie kann man Nikotinsucht verhindern?

Es gibt viele wirkungsvolle Massnahmen, um einer Sucht vorzubeugen (Suchtprävention). Sie setzen auf zwei Ebenen an. Bei den gesellschaftlichen Verhältnissen und beim persönlichen Verhalten. 

Es ist wissenschaftlich gut belegt, dass folgende Massnahmen Tabakkonsum vermindern und präventiv wirken:

  • Preise erhöhen. Dies gilt als die wirkungsvollste Massnahme, weil sie vor allem bei den Jugendlichen ansetzt, die wenig Geld haben und noch nicht süchtig sind. Wer bis 20 nicht mit Rauchen beginnt, hat gute Chancen, nie zu rauchen.
  • Den Verkauf von Tabak beschränken (z.B. Verkauf an Minderjährige verbieten, Verkaufsstellen begrenzen).
  • Werbung beschränken oder verbieten, Pflicht zur unattraktiven Produktegestaltung.
  • Umfassender Passivrauchschutz
  • Information und Aufklärung über Risiken.
  • Beratung zum Rauchstopp, insbesondere kombiniert mit Nikotinersatzprodukten, für alle leicht zugänglich machen.
  • Gesundheitsförderliche Lebenswelten schaffen, etwa in Betrieben, Schulen und Gemeinden.

Diese Massnahmen auf persönlicher Ebene schützen vor Suchterkrankungen:

  • Entwicklung und Stärkung von Lebenskompetenzen wie z. B. Gefühle regulieren, Stress bewältigen, kreativ und kritisch denken, Probleme lösen, Frust aushalten, sich in andere einfühlen, kommunizieren.
  • Stärkung von verlässlichen und guten Beziehungen in Schule, Familie, Partnerschaft, Freundschaft, Beruf etc.

Sucht entsteht nie aus nur einem Grund und es gibt keine einfachen Rezepte, wie Sucht verhindert werden kann. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Jugendliche weniger häufig Suchtprobleme entwickeln, wenn

  • sie eine vertrauensvolle Beziehung zu ihren Eltern haben.
  • ihre Eltern Bescheid darüber wissen, was sie in der Freizeit unternehmen und mit wem sie unterwegs sind.
  • wenn die Eltern nicht rauchen.
  • wenn rauchende Eltern offen mit ihrer eigenen Sucht umgehen und mit dem Kind ehrlich und selbstkritisch darüber sprechen.

Lesen Sie auch unsere Broschüre zum Thema

Wenn Ihr Kind bereits raucht, ist es wichtig, im Gespräch zu bleiben und gemeinsam Regeln zu vereinbaren. Etwa, dass im Haus oder vor den jüngeren Geschwistern nicht geraucht werden darf.

 

Was sind die Risiken von Tabakkonsum?

Rauchen ist eine häufige Todesursache in der Schweiz. Die Hälfte aller Menschen, die jeden Tag rauchen, sterben frühzeitig wegen des Rauches. Jedes Jahr sind dies 9’500 Menschen. Zählt man die Todesfälle wegen Alkohol, Drogen, Verkehrsunfällen, Suiziden und Morden zusammen, ergibt dies weniger Tote, als wegen Rauchen alleine.
Das hohe Suchtpotenzial von Nikotin und die Tatsache, dass die massiven gesundheitlichen Probleme erst nach einer gewissen Zeit einsetzen, machen Tabakprodukte zu besonders heimtückischen Suchtmitteln. Denn die Konsumierenden haben lange den Eindruck, den Konsum «im Griff» zu haben, weil sie keine offensichtlichen Probleme deswegen haben.

Rauchen ist mit grossen Risiken für die Gesundheit verbunden. Am häufigsten sind Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie COPD. COPD ist eine schwere chronische Lungenerkrankung. Viele Betroffene sterben an COPD, weil sie immer weniger Sauerstoff aufnehmen können. Bei den Krebserkrankungen kommt es besonders häufig zu Lungenkrebs, aber auch zahlreiche andere Krebserkrankungen werden begünstigt. Studien zeigen, dass bereits eine Zigarette pro Tag das Risiko für einen Herzinfarkt massiv steigert.
Wenn Personen, die selbst nicht rauchen, den Zigarettenrauch anderer einatmen, spricht man von Passivrauchen. Auch Passivrauchen schadet der Gesundheit. Darum sollte man nie in geschlossenen Räumen rauchen, wenn Nicht-Rauchende anwesend sind. 

Die sozialen Risiken von Tabak sind eher gering. Wichtig zu wissen ist, dass Passivrauchen schädlich ist (siehe oben). Wer also in Anwesenheit von Nichtrauchenden Tabakprodukte konsumiert, gefährdet deren Gesundheit. Das betrifft in besonderem Masse Eltern, die in der Wohnung rauchen.

Eine Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften errechnete für 2015 volkswirtschaftliche Kosten von mindestens 5’000’000’000 Franken (5 Milliarden). Davon waren etwa 3 Milliarden medizinische Kosten. 2 Milliarden sind Kosten durch Produktivitätsverluste. Diesen Kosten werden relativierend häufig die Einnahmen für die AHV durch die Tabaksteuer gegenübergestellt. Diese Einahmen liegen aber mit gut 2 Milliarden (2018) deutlich unter den Kosten.

Wie kann man risikoarm Tabak konsumieren?

Fachleute empfehlen klar, gar keinen Tabak zu konsumieren.

Nikotin macht rasch süchtig. Darum gelingt es fast niemandem über längere Zeit, nur selten zu rauchen. Deswegen und weil bereits eine Zigarette pro Tag das Risiko für einen Herzinfarkt massiv erhöht, ist risikoarmer Tabakkonsum fast unmöglich.

Besonders schädlich ist Tabak, wenn man ihn raucht. Wer also Tabak konsumiert, der sollte Produkte ohne Rauch bevorzugen.

Snus, scheint nach aktuellem Stand der Forschung eines der risikoärmeren Produkte zu sein. Snus ist Lutschtabak, der unter die Lippe geklebt wird. Wie alle Tabakprodukte schadet aber auch Snus der Gesundheit und macht sehr schnell abhängig. Es führt u.a. zu Zahnerkrankungen und Krebs im Mund und in der Speiseröhre.

Elektronische Zigaretten verdampfen i.d.R. eine nikotinhaltige Flüssigkeit. Sie scheinen nach aktuellem Wissensstand um einiges weniger schädlich zu sein, als Tabakzigaretten. Aber auch sie sind gesundheitlich nicht unbedenklich und erzeugen eine starke Sucht. Eindeutige Ergebnisse aus Langzeitstudien zu den Auswirkungen fehlen noch. Die Tabakindustrie versucht E-Zigaretten als gesunde Alternative zu herkömmlichen Zigaretten zu verkaufen. Das birgt insbesondere die Gefahr, dass Jugendliche nikotinabhängig werden, die sonst gar nie mit Tabakkonsum angefangen hätten. 

Jugendliche und Schwangere oder stillende Mütter sollten auf keinen Fall rauchen.

Jugendliche werden besonders schnell und stark abhängig, da ihr Gehirn viel sensibler auf Nikotin reagiert. Wer jung mit dem Rauchen anfängt, dem fällt der Rauchstopp besonders schwer und die Gefahr, lebenslang süchtig zu sein und wegen des Rauchens zu erkranken oder zu sterben, nimmt zu.

Rauchen in der Schwangerschaft schadet dem ungeborenen Kind. Es erhöht das Risiko, dass man das Kind während der Schwangerschaft verliert. Babys von Raucherinnen haben im Schnitt ein niedrigeres Geburtsgewichts. Ausserdem ist nach der Geburt die Gefahr des plötzlichen Kindstods erhöht, wenn in der Schwangerschaft geraucht wurde. Auch Rauchen in der Wohnung erhöht das Risiko des plötzlichen Kindstods.

Wie erkennt man Nikotinabhängigkeit?

Nikotinabhängigkeit ist eine Krankheit, die grundsätzlich durch die gängigen Kriterien des internationalen Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen (ICD-10) erfasst werden kann. In der Praxis hat sich der Fagerström-Test für Zigarettenabhängigkeit etabliert. Er gibt eine differenzierte Rückmeldung zur aktuellen Tabakabhängigkeit. Unser  Selbsttest basiert auf dem Fagerström-Test.

Was kann man tun bei Tabakabhängigkeit?

Tabakabhängigkeit ist eine sehr gut erforschte Krankheit. Ein Ausstieg aus der Sucht ist möglich. Es gibt verschiedene Therapieansätze, die auf die Persönlichkeit der Betroffenen sowie ihre Situation eingehen. Am erfolgreichsten sind Therapien, welche mit dem Einsatz von Nikotinersatzprodukten kombiniert werden. Beratungsfinder öffnen

Zahlen und Fakten

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Rauchen ist Nummer 1 unter den vermeidbaren Gesundheitsrisiken. Kein anderes Produkt ist für so viele verlorene Jahre an Lebensqualität verantwortlich.
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In der Schweiz rauchen fast 2 Millionen Menschen.
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Wenn man vergleicht, was die Schweiz für die Tabakprävention tut, liegt sie von 36 Ländern auf dem zweitletzten Platz.
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50% aller täglich Rauchenden stirbt frühzeitig an den Folgen des Tabaks.

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Unser Selbsttest hilft, den eigenen Konsum besser einzuschätzen.

Für Menschen mit Suchtproblemen

Sucht-Behandlung im Kanton Zürich

Wir machen Sucht-Prävention.  Wir machen keine Sucht-Behandlung.

Menschen mit Suchtproblem und ihre Angehörigen finden Hilfe bei den Suchtberatungsstellen. Unser Beratungsfinder hilft Ihnen, ein passendes Angebot zu finden.

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Vertiefte Informationen über E-Zigaretten, Ends, Vapes oder Liquids bietet die Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz.

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